Federvorgespannte Doppelmutter

Fast ausschließlich bei kleinen Kugelgewindetrieben wird die Federvorspannung eingesetzt. Zwei Muttern, die in einem Gehäuse verdrehsicher gelagert sind, werden durch ein Federpaket auseinander gedrückt. Durch die Feder ist die Vorspannung unabhänig von Fertigungstoleranzen oder Verschleiß immer gleich.

Die Vorteile der federnden Vorspannung sind offensichtlich:

  • Fertigungstoleranzen wirken sich nicht auf die Vorspannung und damit auf das Reibmoment aus
  • Die Vorspannung kann sehr klein sein, und die Mutter ist zuverlässig immer spielfrei

Dem gegenüber stehen einige Nachteile:

  • Die Doppelmutter ist größer und aufwändiger
  • durch die gleitend im Gehäuse gelagerte Mutter wird die Koaxialität von Spindel und Mutter beeinträchtigt. Die Ausrichtung ist daher schwerer.
  • Es können (zumindest in einer Richtung) keine Kräfte übertragen werden, die über der Vorspannkraft liegen, da sonst die Feder nachgibt und Spiel auftritt.

Technik-Tipp

Die federverspannte Doppelmutter zeigt ihre Stärken gerade dort, wo es mit vertretbarem Aufwand nicht möglich ist, die Fertigungstoleranzen so weit einzuschränken, dass die für die Funktion notwendige geringe, aber konstante Reibung erreicht wird. Dies ist dann der Fall, wenn besonders feingängige Verstellung gefordert ist, oder wenn der Schlankheitsgrad der Spindel sehr groß ist.

Bitte beachten Sie die Beschränkung der Axialkraft auf ca. 2/3 der Vorspannkraft. Die Vorspannkraft kann auf Wunsch z.T etwas erhöht werden, jedoch ist bei zu erwartenden Kraftspitzen eventuell eine Einzelmutter vorzuziehen (Baureihe 1112, 1214, 1412).