Abstreifer und Schmierung
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Unter +49(0)7431 1288-0 stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihre gewünschte Größe ist nicht dabei? Wir fertigen auch individuell. Rufen Sie uns an!
Schmiermittelversorung und Abstreifer bzw. Dichtungen an der Mutter müssen aufeinander abgestimmt sein. Bei der Auswahl spielen nicht nur die Umgebungsbedingungen eine Rolle, sondern auch die Betriebsdrehzahlen und Lasten. Insbesondere die Frage, ob Fett oder Öl der geeignete Schmierstoff ist, und welche Qualitäten geeignet sind, wird hier diskutiert.
Technik-Tipp
Vorausgesetzt, dass sich über einen wesentlichen Teil des Arbeitszyklus ein EHD-Schmierfilm ausbilden kann, ist die Ölschmierung der Fettschmierung bezüglich der Verschleißraten überlegen. Die Fettschmierung bedingt dagegen bei geringen Geschwindigkeiten, bei den immer Grenzreibung (Festkörperreibung) vorliegt, einen besseren Verschleißschutz. Sie bietet auch die Möglichkeit einer Langzeit- oder Lebensdauerschmierung und bedingt geringere Schmiermittelverluste.
Eine Diskussion der Vor- und Nachteile von Fett- bzw. Ölschmierung und die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung durch das Tribologielabor des CSEM in Neuchâtel/Schweiz (www.csem.ch) finden Sie hier:
Hybrid-Kugelgewindetriebe
Unter Hybridausführung eines Kugelgewindetriebes versteht man die Paarung von Mutter und Spindel aus Stahl mit Kugeln aus Keramik. Dabei kommt überwiegend Siliziumnitrid in gehipter Qualität (Heiss Isostatische Pressung) zum Einsatz.
Während Hybrid-Kugelgewindetriebe bei mangelhafter Schmierung deutliche Vorteile bieten, ist mit funktionierender Schmierung praktisch kein Unterschied zu konventionellen Ausführungen mit Stahlkugeln mehr nachweisbar.
Die große Härte und der hohe E-Modul von Si3N4-Kugeln führt zu einer erheblich stärkeren Belastung der Stahl-Laufbahnen. Außerdem müssen Hybrid-Kugelgewindetriebe mit Trennkugeln aus Stahl montiert werden, so dass sich die Anzahl der lasttragenden Kugeln halbiert.
Der Einsatz der Hybrid-Technik ist daher sorgfältig zu prüfen. Steinmeyer hat im Rahmen des EUREKA!-Programmes "Rocotrib" an einem umfangreichen Forschungprojekt mitgearbeitet und kann fundierte Beratung auch in schwierigen Fällen leisten. Bitte kontaktieren Sie uns!
FAQ - Schmierung & Abstreifer bei Kugelgewindetrieben
Welche Aufgabe hat die Schmierung bei Kugelgewindetrieben?
Die Schmierung bildet einen tragenden Film zwischen Kugeln und Laufbahn und verhindert damit direkte Metall-zu-Metall-Berührung. Dadurch werden Reibung und Verschleiß reduziert, Korrosion verhindert, die Wärmeentwicklung gesenkt und die Lebensdauer des Kugelgewindetriebs erheblich verlängert.
Welche Schmierstoffe eignen sich – Fett oder Öl?
Fettschmierung wird bevorzugt bei mittleren Drehzahlen, staubiger Umgebung und längeren Nachschmierintervallen eingesetzt. Ölschmierung eignet sich dagegen für hohe Geschwindigkeiten, gute Wärmeabfuhr und zentrale Versorgungssysteme.
Die Wahl des Schmierstoffs richtet sich nach Geschwindigkeit, Belastung, Temperatur und dem gewünschten Wartungskonzept.
Wie oft muss ein Kugelgewindetrieb nachgeschmiert werden?
Das optimale Nachschmierintervall wird von Last, Temperatur, Geschwindigkeit und Umgebungsbedingungen bestimmt.
Unter sauberen Einsatzbedingungen reicht eine Nachschmierung oft erst nach mehreren hundert Betriebsstunden aus. In rauen Umgebungen mit hoher Verschmutzung ist dagegen ein deutlich häufigeres Nachschmieren erforderlich. Eine regelmäßige Sichtkontrolle ist in jedem Fall empfehlenswert.
Welche Folgen haben Unter- oder Überschmierung?
Unterschmierung führt zu erhöhter Reibung, verstärkter Wärmeentwicklung und schnellerem Verschleiß der Komponenten.
Überschmierung verursacht dagegen Energieverluste, erhöhte Betriebstemperaturen und kann die Abstreifer beschädigen.
Die optimale Schmiermenge gewährleistet einen gleichmäßigen Schmierfilm ohne Überschuss.
Welche Abstreifer- und Dichtungslösungen gibt es?
Je nach Einsatzbereich stehen Segmentabstreifer, Filzabstreifer oder Doppelabstreifer (eine Kombination der ersten beiden Varianten) zur Verfügung.
Darüber hinaus bieten wir Sondervarianten an – beispielsweise spezielle Abstreifer für die Holzbearbeitung oder Ausführungen mit Eiskratzern für extreme Umgebungsbedingungen. Die Abstreifer schützen den Mechanismus wirkungsvoll vor Staub, Feuchtigkeit und anderem Schmutz und verhindern gleichzeitig, dass Schmierstoff aus der Mutter austritt.
Wie beeinflussen Umgebung und Medien die Schmierstrategie?
Die Einsatzbedingungen am Anwendungsort sind entscheidend für die Auswahl von Schmierstoff und Abstreifern. Staub, Feuchtigkeit und Schmutz sollen durch die richtige Schmierstrategie möglichst außerhalb der Mutter gehalten werden.
Der Einfluss von Umgebungsbedingungen auf den Schmierstoff wird am Beispiel der Temperaturbeeinflussung deutlich: Hohe Temperaturen beschleunigen die Alterung des Fettes, tiefe Temperaturen erhöhen die Viskosität. Der Schmierstoff muss entsprechend angepasst werden. Umgekehrt können auch die gewählten Schmier- und Werkstoffe Auswirkungen auf die Umgebung haben: Vakuumumgebungen stellen zum Beispiel besondere Anforderungen an die Vermeidung von Abrieb und Ausgasung der eingesetzten Schmierstoffe.
Die Schmierstrategie sollte daher stets individuell an die Umgebungsbedingungen angepasst werden.
Wann ist eine zentrale oder automatische Schmierung sinnvoll?
Der Anschluss an ein zentrales Schmiersystem empfiehlt sich besonders dann, wenn häufiges Nachschmieren erforderlich ist und/oder der Einbauort schwer zugänglich ist. Dies trifft typischerweise bei Systemen mit vielen Achsen zu.
Die automatische Schmierung stellt eine konstante Schmiermitteldosierung bei minimalem manuellem Wartungsaufwand sicher.
Wie wird ein Kugelgewindetrieb korrekt gereinigt?
Verwenden Sie ausschließlich geeignete, rückstandsfreie Reinigungsmittel. Vermeiden Sie aggressive Lösungsmittel, stark komprimierte Druckluft oder Reinigungsmittel mit abrasiven Bestandteilen, da diese die Laufbahn und Abstreifer beschädigen können. Nach jeder Reinigung ist zwingend eine Neuschmiereung erforderlich.
Welche Prüf- und Überwachungsmethoden unterstützen die Schmierplanung?
Drehmoment-, Temperatur- und Geräuschüberwachung liefern wertvolle Hinweise auf den aktuellen Schmierzustand. Visuelle Kontrollen des Schmierfilms und der Dichtungen ermöglichen es, Verschleiß frühzeitig zu erkennen.
Condition-Monitoring-Systeme wie das Steinmeyer GuardPlus-System ermöglichen eine bedarfsgerechte Nachschmierung mit planbaren Wartungsintervallen.